Balkonblumen
Verblühte Blüten
Bei blühenden Balkonpflanzen sollten Sie die verblühten Blüten regelmäßig vorsichtig abknipsen oder abschneiden, weil sie sonst Samen bilden und dabei Nährstoffe verbrauchen, die für die Entwicklung der Pflanzen und neuer Blüten wichtig sind. Beim Entfernen der Triebe vorsichtig vorgehen, damit keine Triebe verletzt werden.
Einige einjährige Sommerblumen wie Wicken blühen überhaupt nicht weiter, wenn nur einmal Samen ausgereift ist.
Blumenkästen
Für einen Balkonkasten von 1 m Länge reichen 4 oder 5, für eine Schale von 30 cm Durchmesser 3 bis 4 Jungpflanzen.
Hölzerne Blumenkästen halten länger, wenn man sie innen und außen mit Leinöl bestreicht. Dadurch saugt sich das Holz nicht so schnell mit Wasser voll, und der Befall mit Pilzen und die Verrottung werden verzögert.
Düngen
Besonders Sommerblumen wie Geranien, Begonien, Tausendschön, Tagetes mögen Kaffeesatz in der Erde. Man rechnet pro Meter Balkonkasten etwa zwei bis drei Hände voll Kaffeesatz. Auch Gartenblumen mögen diesen Dünger sehr gern.
Einmal in der Woche mischt man flüssigen Volldünger ins Gießwasser, und zwar stets nur 1 cm³ in 1 l Wasser. Das ist bei fast allen Handelsdüngern eine Verschlusskappe.
Sollen starke Wachser mehr erhalten, wird die Dosis nicht erhöht, sondern öfter gedüngt.
Die dreifache Menge verbrauchen Balsaminen, Kleindahlien, Efeupelargonien, Fuchsien und Pantoffelblumen. Die vierfache Menge gibt es für Pelargonien (Begonien), Petunien und Zierspargel.
Erste Blüten auf dem Balkon
Zwiebelblumen, die recht früh blühen sollen, müssen bereits im Herbst eingepflanzt werden, denn sie müssen kühl und dunkel ihre Wurzeln treiben. Frühe Blüten erhalten Sie durch Zweijahresblumen wie Vergissmeinnicht, Primeln, Stiefmütterchen und Tausendschön.
Wie kann man Lobelien vermehren ?
Lobelien, auch Männertreu genannt, werden ganz einfach durch Samen vermehrt. Und zwar von Januar bis März. Aber Vorsicht! Lobelien sind Lichtkeimer. Das heißt, die Samen benötigen Licht zum Keimen, sie dürfen daher nie mit Erde bedeckt werden! Am besten sät man nicht zu dicht und drückt die Samen vorsichtig mit einem Brettchen auf das angefeuchtete Substrat, damit guter Erdkontakt erzielt wird.
Pflanzen für den Nordwest-Balkon
Die meisten Balkonblumen brauchen direkte Sonnenbestrahlung, um Blüten zu bilden. Fuchsien, Begonien, Pantoffelblumen und Fleißiges Lieschen sowie die Kletterpflanze Glockenrebe und Mauranie erfreuen bei guter Pflege dagegen auch die Besitzer von Nordwest-Balkonen.
Schädlinge
Wo Schädlinge auftauchen, sollte man nicht übereilt spritzen. Meist stellen sich alsbald Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen ein. Sie vertilgen im Nu ganze Blattlauskolonien. Wer den lausigen Schaden vorbeugend vermeiden will, pflanzt Mottenkönig, eine hübsche Balkonkastenblume, zwischen die erste Besetzung. Die kleine, rankende Pflanze vertreibt mit ihrem zarten, aber penetranten Geruch jede Laus.
Erika für den Winter
Von Herbst bis Frühjahr blüht Erika im Balkonkasten. Nach der Blüte, vor dem neuen Austrieb schneidet man sie auf die halbe Länge der Triebe zurück. Diese Maßnahme ist unvermeidbar, damit die Zwergsträucher nicht altern und verlottern.
Beerenobst auf dem Balkon
Als Beerenobst wählt man besser Hochstämme als Strauchformen, weil die Kugelkronen leicht so geschnitten werden können, dass die Leittriebe durchgehend mit kurzem Fruchtholz garniert sind. Kletterbrombeeren ohne Stacheln gehen bis 4 m an der Wand hoch, wenn sie in tiefen, humusgefüllten Kübeln stehen, die ständig gleichmäßig feuchtgehalten werden. Himbeeren sind im Kübel nicht sehr erfolgreich.
Pfirsiche im Kübel
Als Strauch lassen sich auch Pfirsiche in Kübeln ab 80 Liter Inhalt ziehen. Sie verlangen gleichmäßige Feuchtigkeit im Wurzelbereich. Zu zahlreiche Früchte müssen ausgedünnt werden.
Feigen sind gar nicht zimperlich
Vor einer windgeschützten Südwand unter einem Dachvorsprung können strauchförmig wachsende Feigen bei guter Pflege bis zu 6 m hoch wachsen. Einige Nachtstunden mit 12 bis 15 Grad Celsius machen ihnen nichts aus.
Sind trotzdem einige Zweige abgefroren, treiben sie aus dem Wurzelstock um so kräftiger aus und hängen vom zweiten Jahr an wieder voller Früchte, wenn regelmäßig gewässert und gedüngt wird, solange die Triebe wachsen.
Ebenso wichtig ist es, jährlich auszulichten, um die Fruchtreife zu fördern.
Äpfel frisch aus dem Topf
Gut für die Topfkultur eignet sich der Apfel "Jonagold". Von dem mittelstark wachsenden Baum hängen die Fruchtäste seitwärts herunter, ideal fürs Spalier. Hohe Ernten tragen bei viel Sonne.
Als Pflanzgefäße eignen sich alle größeren Ton-, Kunststoff- oder Holzkübel über 10 l Inhalt, die einen Durchmesser von mindestens 30 cm aufweisen.
Die Jungbäume werden in eine bindighumose Topferde gepflanzt, nachdem ihre Wurzeln auf 10 cm eingekürzt worden sind, damit sie die Topfwand nicht berühren. Alle Faserwurzeln bleiben unberührt.
Die Triebe werden zu einem waagerechten Schnurstock in zwei Stockwerken herangezogen. Dazu wird ein Lattengerüst in den Kübel gesteckt. Daran bindet man die Seitentriebe horizontal fest, so dass sich an ihnen reichlich Fruchtholz entwickelt.
Kiwis brauchen Hummeln
Die neuen wetterfesten Kiwis brauchen einen warmen, geschützten Platz auf dem Balkon, der nicht voll von der Mittagssonne getroffen wird.
Damit Früchte entstehen, muss zu 3 bis 12 weiblichen Sträuchern ein männlicher Pollenspender gestellt werden, der gleichzeitig blüht.
Die weiblichen Blüten sind vor allem auf Hummeln angewiesen, denn sie werden von anderen Insekten und dem Wind nicht ausreichend bestäubt.
Fehlt eine Pollenpflanze, kann anderswo eine männliche Blüte abgepflückt werden, mit der nach ein bis zwei Tagen die weiblichen betupft werden.
Nach drei Jahren wird so ausgelichtet, dass über der höchsten Frucht jedes Zweiges einige Blätter stehen bleiben. Lässt man die Triebspitze zu lang, bleiben die Früchte kümmerlich, weil die Aufbaustoffe vorbeifließen.
Die "Bayerischen Kiwis" werden nicht viel größer als Pflaumen, sind dafür aber schmackhafter und vitaminreicher als die Tropfenfrüchte.
Salate sind das erste Balkongemüse
Alle Arten von Salat sind für den Balkonkasten geeignet, an erster Stelle Kopf- und Blattsalate.
Für die frühesten Sätze ist wichtig, dass die Jungpflanzen im Haus hell, luftig und selbst bei Sonnenschein nicht über 12 Grad Celsius herangezogen werden.
Sorten wie Lollo Rosso, Lollo Bianco und Pflücksalat brauchen im Balkonkasten einen halbschattigen Platz. Wichtig: Immer feucht halten.
Radieschen
Kurzlebige, schnell erntereife Gemüsearten wie Radieschen sind durchweg für den Balkonkasten geeignet.
In vier bis acht Wochen sind sie 3 cm dick, wenn die humose Erde gleichmäßig feuchtgehalten und vor Mittagshitze geschützt wird.
Bei der Aussaat unbedingt 2 bis 3 cm Abstand zwischen den einzelnen Samenkörnern lassen. Nur so wachsen Radieschen gut, werden rund und knackig.
Balkon als Kartoffelacker
Kartoffeln können in Eimern, großen Töpfen, Kisten, Tonnen, Fässern, ja selbst alten Autoreifen wachsen. Kleinere Gefäße haben den Vorteil, dass sie früher belegt werden und im Haus frostfrei vorkeimen können. Die Mindestgröße liegt bei 10 bis 12 l für eine Saatkartoffel.
Sehr gute Erträge liefert "Fortuna" mit ovalen, gelben, glatten Knollen. "Jessica" bringt eine hohe Zahl rund- bis ovaler Knollen, die gelb und genetzt sind. Geringe Ansprüche stellt die Sorte "Birgit".
Die Saatkartoffel wird auf die nur 20 cm hoch eingefüllte Erde gelegt, damit später je nach Triebwachstum nachgefüllt werden kann. Das vergrößert den Wurzelraum, an dem sich Knollen bilden. Autoreifen werden nach und nach übereinander gestapelt.
Die Erde wird frühmorgens nachgefüllt, solange die Triebe noch senkrecht stehen.
Welkt das Kraut nach der Blüte, sind die Frühkartoffeln erntereif.
Kräuter auf dem Balkon
Ein- oder mehrjährige Gewürz- und Heilkräuter wachsen leicht im Balkonkasten in Töpfen, Schalen oder Spankörbchen, die mit einer Folie ausgelegt worden sind. Zum Wasserabzug müssen ein paar Löcher hineingestochen werden. Am schnellsten ist die Kresse fertig. Ihr Schnittgrün ist schon nach Tagen herangewachsen. Die Saatgefäße werden halbschattig aufgestellt; in der Sonne schießen sie zu schnell in Samen. Ebenso wie Schnittlauch, Petersilie und andere Küchenkräuter wird auch Kerbel das ganze Jahr über frisch gebraucht. Die ersten Keimlinge erscheinen nach zwei Wochen, nach sechs bis acht Wochen kann erstmals geschnitten werden.