Bäume
Pflegetipps für unsere Bäume
Leimringe
Leimringe werden um die Stämme von Obstbäumen gelegt, um vom Boden aufsteigende Schädlinge am Vordringen in die Krone zu hindern. Sicherer Schutz vor allem gegen den Frostspanner, dessen flügellose Weibchen im Spätherbst schlüpfen und die Bäume emporkriechen. Die etwa zehn Zentimeter breiten Papierstreifen werden im Frühherbst oder im Februar um eine geglättete und mit Leim gefütterte Stelle gelegt und zusätzlich mit Draht befestigt. Im Frühjahr sind die unterhalb des Ringes abgelegten Eier des Frostspanners zu vernichten.
Mandelbäumchen
Mandelbäumchen sollten Sie nach dem Verblühen fast vollständig zurückschneiden. Um so kräftiger werden sie wieder austreiben und im folgenden Jahr entsprechend üppig blühen.
Kranke Obstbäume
Krebs an Obstbäumen kann unter Umständen geheilt werden, wenn man die befallenen Stellen mit Holzessig bestreicht. Diese Behandlung hilft auch gegen Harzfluss an Pfirsichbäumen.
Steinobst gleich nach der Ernte schneiden
Pflaumen, Reneclauden und Mirabellen werden unmittelbar nach der Ernte im vollen Laub bis Ende September kräftig geschnitten, sonst verkahlen die Bäume innen. Die Krone darf sich nicht verdichten, sonst altert der Baum vor der Zeit. Alte Fruchtäste werden mit einem Jungtrieb verlängert, das Seitenholz kürzer zurückgenommen als an der Basis.
Forsythien schneiden
Forsythien brauchen nach der Blüte einen Pflegeschnitt, damit sie im nächsten Jahr wieder reichlich blühen. Die ältesten Triebe werden bis auf einen frischen Seitentrieb zurückgeschnitten.
Bei Forsythien darf man nie die jungen Triebe abschneiden - sonst hat man im nächsten Jahr keine Blüte.
Abgeschnittene Äste für Hügelbeet
Die abgeschnittenen Äste von Sträuchern und Obstbäumen können zur Anlage von Hügelbeeten verwendet werden.
Wahl des Standortes
Im allgemeinen ist es nicht ratsam, Bäume in unmittelbarer Nähe des Hauses zu pflanzen, denn die Wurzeln können Grundmauern und Abwasserleitungen beschädigen. Außerdem halten schnell wachsende Bäume bald Licht und Luft vom Haus fern.
In kleine Vorgärten sollten möglichst nur niedrig wachsende laubabwerfende Bäume oder Nadelbäume gepflanzt werden. Bäume, die so groß sind, dass ihre Äste über Wege und Einfahrten hängen, stellen eine Gefahr dar, weil Äste abbrechen können, oder durch herabfallendes Laub im Herbst rutschig werden.
Junge Bäume stützen
Junge Bäume müssen zuerst gestützt werden, um einen geraden Wuchs zu erreichen. Dafür eignen sich hervorragend alte Nylonstrümpfe. Sie können keine Schnitt- oder Druckwunden erzeugen.
Die Stütze für einen jungen Baum immer vor dem Einpflanzen einschlagen. Im nachhinein könnte man leicht den Wurzelballen beschädigen.
Keine anderen Pflanzen unter Bäumen
Um den Stamm von Bäumen herum sollte eine Fläche von etwa 1 m Durchmesser von Pflanzen frei gehalten werden, damit sich die Bäume besser entwickeln können. Diese Maßnahme ist besonders nach der Anpflanzung von jungen Bäumen wichtig.
Ausschneiden von Bäumen
Der Spätwinter, noch bevor die Bäume treiben, ist der beste Zeitpunkt, Bäume auszuschneiden. Es darf jedoch mit keinem starken Frost mehr gerechnet werden. Schwache, abgestorbene Äste entfernen. Ebenso vom Hauptast jene Seitentriebe entfernen, die zur Kronenmitte hin wachsen. Schneiden Sie auch alle Äste heraus, die über Kreuz wachsen oder sich aneinander reiben.
In die Krone muss nach dem Schnitt Licht und Luft eindringen können.
alter Tipp: Ein Hut muss ohne Behinderung frei nach allen Himmelsrichtungen durch den Baum geworfen werden können, dann stimmt der Schnitt.
Verletzungen
Sollte der Baum Schnittwunden oder andere Verletzungen haben, so kann die verletzte Stelle mit einem Jutestreifen oder mit Sackleinen verbunden werden. Diese immer feucht halten, das fördert die Heilung.
Vorschriften
Schäden, die durch eindringende Wurzeln oder überhängende Äste von einem Ihrer Bäume verursacht werden, müssen vom Besitzer korrigiert werden. Pflanzen Sie Bäume lieber im sicheren Abstand zu einem nachbarlichen Gebäude. Eine Bauernregeln sagt: Wurzeln können sich so weit ausbreiten, wie der Baum hoch wird. Erkundigen Sie sich vorerst, wie weit der Grenzabstand von Bäumen sein muss. Gartenbesitzer sind auch für überhängende Hecken und Bäume verantwortlich, wenn sie eine Gefahr für einen öffentlichen Weg darstellen. Sie könnten verpflichtet werden, für einen ordnungsgemäßen Schnitt Sorge zu tragen. Bei bereits entstandenem Schaden können Sie zu Ersatzleistungen herangezogen werden. Ihr Gartennachbar kann verlangen, dass überhängende Zweige von Ihnen in einer angemessenen Frist abgeschnitten werden. Sollten Sie diesem nicht nachkommen, kann er selbst Ihre Bäume oder Büsche stutzen. Auf alle Fälle steht ihm dieses Recht nur dann zu, wenn die Benutzung seines Grundstückes dadurch beeinträchtigt wird. Überhängendes Obst darf von Dritten gepflückt werden.
Birnen
Birnen sind fast ebenso leicht anzubauen und zu pflegen wie Apfelbäume, benötigen aber einen etwas feuchteren Boden. Da sie jedoch früh in Blüte stehen, sind sie im Frühjahr mehr der Gefahr von Spätfrösten ausgesetzt. Wählen Sie einen sonnigen und vor kalten Winden geschützten Standort. Die Pflückreife beginnt mit Ende Juli bis Oktober. Der richtige Zeitpunkt lässt sich nicht ganz einfach bestimmen, sondern wird durch das Zusammentreffen verschiedener Merkmale, wie z.B. Farbe der Schale und der Kerne, Beschaffenheit des Fruchtfleisches und Löslichkeiten der Stiele, angezeigt. Lagerbirnen sollten Sie nicht bis zur Vollreife am Baum belassen, da sie sonst weich und mehlig werden können.
Kirschen
Die meisten Früchte trägt der Baum am Holz des Vorjahres, daher sollten Sie bei älteren Bäumen durch Rückschnitt das Wachstum jungen Holzes anregen. Süßkirschen nehmen viel Platz in Anspruch, auch wenn sie als Niedrigbaum gezogen werden. Sauerkirschen sind weniger anspruchsvoll und können, da sie sich selbst befruchten, auch als Einzelbaum angepflanzt werden. Die Reifezeit ist abhängig vom Klima und Standort des Baumes, so dass hier nur die Monate Juli/August als Richtwert angegeben werden können.
Apfelbäume sind nicht selbstfruchtbar
Sie brauchen geeignete Pollenspender in der näheren Umgebung. Besonders gute Befruchter sind z.B. der Klarapfel und die außerordentlich aromatische Goldparmäne. Sorten wie Boskop oder Jacob Fischer können wegen ihres dreifachen Chromosomensatzes überhaupt keine anderen Sorten befruchten.
Apfelbäume - Standort
Als Standort bevorzugen Apfelbäume einen warmen, tiefgründigen und nicht zu schweren Boden, der die Feuchtigkeit gut hält. Ungeeignet sind trockene Sandböden und zu feuchte Standorte.
Schnitt an Steinobstbäumen
Bei Steinobstbäumen, etwa Pflaume oder Kirsche, sollten ganze Äste oder größere Zweige entfernt werden, so dass der neue Trieb in die gerade geschaffene Lücke wachsen kann.
Gegen das Erfrieren der Bäume
aus einem alten Buch:
Dieses leichten Mittels bedient man sich mit gutem Erfolg, insbesondere in solchen Gegenden, wo der Nussbaum wegen des Frostes schon schwer zu erhalten ist. Man legt in die Krone des Baums nach Beschaffenheit, wie sich die Äste in Zwiesel zerteilen, einen oder mehrere Kieselsteine, und der gemeine Mann behauptet, dass dieses das beste Verwahrungsmittel wider das Erfrieren sei. Der Grund davon liegt in der Bedeckung der Teile des Baumes, wo sich die Regentropfen am häufigsten sammeln und auf den Stamm des Baumes herabtropfen.
kalter Regen in der Blütezeit
aus einem alten Buch:
Es ist sehr misslich für das Obst, wenn zur Zeit seiner Blüte, wenn sie entweder stark treiben, oder sich oben aufschließen soll, kalte und anhaltende Regen einfallen. Denn dadurch wird die Blüte zurückgehalten und wird kränklich und blass. Die schädlichen Insekten aber bekommen Zeit, ihre Brut an der Blüte anzusetzen, und die Würmchen sich einzufressen.
Hierbei ist aber das ein recht gutes Mittel, wodurch man auch bei der schlechtesten Witterung immer viel Obst erhält, wenn man die blühenden Bäume bei Nebel, Höhenrauch und Regenwetter täglich etliche Male recht schüttelt, damit die Feuchtigkeit abfalle; auch solches Schütteln bei gutem Wetter wiederholt, wodurch auch die Insekten ihre Eier an die Blüten zu legen, abgehalten und gehindert werden, denn so lange der Sonnenstaub nass und schwer ist, kann ihn die Luft nicht zum Keimen führen, ihn zu befeuchten. Hat er aber bei seiner Reife nur einen Augenblick, da er trocken und leicht ist, so kann er seiner Bestimmung entsprechen. Und das befördert man durch das Abschütteln der Regentropfen.
Dieses Schütteln kann bei großen Bäumen durch einen Haken, an einer Stange festgemacht, bewerkstelligt werden.